Keine Angst!

Vor vielem in dieser Welt können wir Angst haben: Krankheit, Geldsorgen, Krieg... Und es gibt nur eine echte Lösung...

4 Min.

Rachel Avrahami

gepostet auf 15.03.21

Vor Kurzem ist Gabriella Rachel verstorben, was in der englisch-sprachigen Gemeinschaft in Ramat Beit Shemesh großen Schmerz und Schock verbreitet hat. Viele, die sie kannten, trauern um sie, und auch solche, die sie nicht kannten, wie Orit Esthe Riter in ihrem Artikel "Ich kannte sie nicht einmal".

Gabriella hat gegen den Krebs gekämpft, und vor mehr als zehn Jahren gewonnen. Bis er mit neuer Wucht zurück kam, und dann kam das Ende sehr schnell. Es geht über diesen Artikel hinaus, etwas darüber zu sagen, wie man mit diesen Krankheiten umgehen muss, und ich kann hier auch keine Geschichten ausbreiten, wie Menschen auf wundersame Weise geheilt wurden, nachdem sie HaShem völlig vertrauten und ihm für ihre Krankheit dankten. Ich kann hier auch nichts darüber sagen, wie ich für Gabriella Rachel trauere oder wie man mit dem Schmerz und der Depression nach dem Verlust eines geliebten Menschen umgeht. Zu diesen Themen hat Rabbiner Shalom Arush zwei Bücher geschrieben, Im Garten der Heilung, und Danke und sieh Wunder, und erst vor kurzem einen Aufsatz über Trost – hier kann man zu diesen Themen profund nachlesen.

Ich möchte hier über etwas anderes schreiben, das uns alle anfällt, wenn wir eine Geschichte wie von Gabriella Rachel hören – die Angst. Wenn solche Tragödien passieren, dann taucht ganz plötzlich in unserem Kopf diese Angst auf: Wer sagt, dass das nicht auch mir passieren könnte? Und jede Mutter vergießt bittere Tränen vor HaShem, dass er sie bewahren solle vor Gabriellas Schicksal, gehen zu müssen, während ihre Kinder noch jung sind.

Wir alle bitten um langes Leben, darum Enkel und Urenkel zu erleben und Nachas (Stolz und Zufriedenheit) von ihnen zu haben. Zu hören, dass eine junge Mutter verstorben ist, berührt unsere eigenen tief-sitzenden Ängste, und der Schmerz kommt von dem Schmerz, den wir uns nicht vorstellen können, selbst zu tragen oder unsere Familie tragen zu sehen.

Angst ist echt und sollte nicht ignoriert werden. Angst kann langfristigen Schaden an Körper und Seele anrichten und so ein Auslöser von Krankheiten sein, G-tt behüte! Ein Mensch kann so sehr Angst vor etwas haben, dass am Ende genau das eintritt.

Ein erstaunliche Eigenschaft unseres Kopfes ist, dass er Negatives nicht versteht, so hat HaShem ihn geschaffen. Jeder kennt den Trick, sich ganz fest zu denken: Denke nicht an rosa Elefanten! Erinnere dich nicht an diese Zahl! Der Kopf kann das so nicht verarbeiten. Er denkt an rosa Elefanten und erinnert sich an die Zahl (jedenfalls eine Zeit lang). Genauso ist es leider auch mit dem Gedanken: Ich habe keinen Krebs. Unser Kopf kann unsere Realität beeinflussen, aber es kann negatives nicht umsetzen. Also wird er produzieren, was wir ganz fest denken, dass wir nicht haben, G-tt behüte. Darum müssen wir positiv denken: Ich bin vollkommen gesund und fühle mich gut! Damit kann der Kopf arbeiten.

Aber all diese psychologischen Trick sind doch nur ein Pflaster gegen die Angst. Die einzige wirkliche Lösung ist Emuna (Glaube), dass HaShem der Einzige und Allmächtige ist, der alles zum Besten tut.

Rabbiner Shalom Arush schreibt im "Garten der Heilung": Manche Leute haben Angst vor Krankheit, manche vor Geldsorgen, manche vor Krieg, oder vor Mördern und Dieben. Aber alle Angst kommt letztendlich aus einem Mangel von Emunah. Ein Mensch, der von ganzem Herzen glaubt, dass es HaShem in der Welt gibt, und das er alles zum Besten tut, hat keine Angst.

Er erklärt auch, wie man Angst überwinden kann: Zuerst müssen wir HaShem für die Angst, die Unruhe, das emotionale Leid danken. Wie das? HaShem schickt uns diesen Schmerz aus einem Grund. Meistens, um uns zu zeigen, dass wir unsere Emuna stärken sollen, und mit HaShem besprechen müssen, was uns Angst macht. Und mit HaShem zu reden und unseren Glauben zu stärken, das sind positive Dinge. Die Angst ist ein Mittel, um diese positiven, guten Dinge zu erreichen. Also können wir für sie dankbar sein!

Der zweite Schritt ist, sich darin zu bestärken, dass es keinen außer HaShem gibt – ein od melevado. G-tt ist die einzige wahre Macht, er steht hinter allem, was passiert, und nichts passiert zufällig. Dann kannst du beten: "Bitte stärke meine Emuna, sodass ich keine Angst habe. Mir kann nichts passieren, außer du willst es, und wenn du es willst, dann ist es letztendlich zum Besten. Danke, HaShem, dass ich in deinen guten Händen bin."

Eine gute Ergänzung dazu ist, sich an all die Male zu erinnern, an denen HaShem uns in Situationen geholfen hat, in denen wir Angst haben. Und Tshuva zu tun, für all die Male, die wir nicht gemerkt haben, dass es HaShems Liebe und Gnade war, die uns gerettet haben, und ihm deswegen nicht gedankt haben.

Und du kannst HaShem für jedes Glied und jedes Organ danken, dass gesund ist. Für jedes Mal, an dem du krank warst und HaShem dich geheilt hat. Rabbiner Arush sagt, dass einer seiner Lehrer, Rabbiner Jehuda Seev Leibowitz, seeligen Andenkens, ihm beigebracht hat, wie wichtig es ist, HaShem jeden Tag, an dem du gesund bist, für deine Gesundheit zu danken! Wer das tut, der hat bei HaShem etwas gut, wenn er doch einmal krank ist und um Heilung bittet.

 

Aber das allerwichtigste ist, den Kloß im Hals nicht einfach runter zu schlucken, die Angst und den Schmerz zu begraben und weiter vor sich hin gären zu lassen. Schau deiner Angst in die Augen, umd tritt ihr mit Emuna gegenüber, um sie mit G-ttes Hilfe zu überwinden. Tu das so oft, wie es eben nötig ist, bis du eine Realität ohne Angst leben kannst!

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