Gedanken

Man muss sich mit aller Kraft gegen diese negativen Gedanken auflehnen, indem man versucht, positiv zu denken.

5 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Gute Gedanken bzw. positives Denken

 

Der Kampf zwischen dem guten und dem bösen Trieb, spielt sich in den Gedanken ab: Der gute Trieb wird durch gute Gedanken bzw. positives Denken verkörpert. Der böse Trieb wird durch böse bzw. schlechte Gedanken verkörpert. Folglich ist die Hauptprüfung auf dieser Welt, die Wahl, sich zwischen einer dieser zwei Dinge zu entscheiden.  
 
Entweder rennt man voller Überzeugung den bösen bzw. schlechten Gedanken hinterher und verfällt aufgrund dessen der Traurigkeit, Verzweiflung, der Trübsal usw.
 
Oder man entscheidet sich, diese durch Gedanken des Glaubens zu verdrängen, um so voller Glück und Freude das Leben zu beschreiten, ohne dabei jemals einen Hauch von Hoffnungslosigkeit, Schwermut usw. zu erleben, da sich alle Mängel ja zu ultimativen Erlösungen auf allen Lebensbereichen entwickeln.
 
Beispiel: Ein Single, dem es über Jahre hinweg nicht gelingt, seine geeignete Traumfrau zu finden, befindet sich zweifellos in einer äußerst schweren Glaubensprüfung. Die Hauptprüfung liegt dabei in der Ignorierung aller Gedanken, indem der böse Trieb versucht, ihn in den Abgrund der Resignation zu stürzen. Das Ledigsein ist für den bösen Trieb ein gefundenes Fressen und deshalb zeigt er einem Single ständig all seine Mängel, wegen derer ihm bis heute noch keine Frau das Jawort gab und wohl niemals geben wird … Doch in Wahrheit sind die inhaltlich völlig falschen Gedanken, die ihm der böse Trieb einredet, die Folge des mangelnden Glaubens, da es nichts und niemanden gibt, der Gott daran hindern kann, einem Menschen das richtige Herzblatt zu geben. 
 
Folglich darf er sich von seinem jahrelangen Singleleben nicht in die Irre führen lassen. Im Gegenteil, er muss sich zu allererst bei Gott dafür bedanken, dass er bis heute als Single verweilte, da dies schlichtweg den Willen Gottes widerspiegelt. Er darf also weder bei sich, noch bei sonst jemanden die Schuld für sein Ledigsein suchen und außerdem muss er felsenfest davon überzeugt sein, dass es sich dabei um das Beste für ihn handelt, da Gott seine Bitten und Gebete nur aufgrund seines Glaubens erhören wird.
  
Und auch hier sticht die Wichtigkeit des Glaubens an Gott deutlich ins Auge, daher wären Gedanken des Singles, in denen er sich einredet, dass der Grund für seine Ehelosigkeit auf seine Sünden zurückzuführen ist, und Gott ihm nur aus diesem Grund keine Frau schenkt, ebenso verkehrt und falsch! Denn wenn er vollen Glauben an Gott besitzen würde, hätte er nicht solche Gedanken. Im Gegenteil, er würde sich voller Elan an Gott wenden und Ihm sagen: „Schöpfer der Welt, Du weißt am Besten, welche Sünden meinen ersehnten Hochzeitswunsch in die Ferne rücken, deshalb bitte ich Dich aus ganzem Herzen, dass Du mir meine Sünden und Fehler vergibst. Bitte hilf mir, mein Verhalten zum Positiven zu verändern und führe mich zu einem harmonischen Familienleben, da die Einsamkeit Steine in den Weg legt…“
 
Daraus lernt man, dass ein gläubiger Mensch versucht, all seine Mängel mit Hilfe eines Gebetes aus der Welt zu schaffen. Dies ist dem entgegengesetzt! Nun werden wir einige Gedankenspiele aufführen, durch die man Falsch und Richtig unterscheiden können wird.
 
Falscher Gedanke: „Ich werde niemals heiraten.“
 
Richtiger Gedanke: „Wenn Gott möchte, werde ich die Mutter meiner Kinder heute noch kennenlernen.“ 
 
Falscher Gedanke: „Gott hat mich anscheinend vergessen.“
 
Richtiger Gedanke: „Gott vergisst keinen Einzigen und liebt jedes Seiner Geschöpfe. Deshalb geschieht alles nach exakter Berechnung und in Seinem Willen zum Guten.“
 
Falscher Gedanke: „Ich interessiere Gott überhaupt nicht.“
 
Richtiger Gedanke: „Gott will mir jede Sekunde meines Lebens helfen, da der einzige Grund meiner Erschaffung Sein Wille ist, mich zu barmherzigen, mich gut zu behandeln und mir Gutes zuteil kommen zu lassen. Aufgrund dessen verbirgt sich in meinem Problem eine unbeschreiblich wunderbare Erlösung.“ 
 
Falscher Gedanke: „Ich habe keine Ahnung, wie man betet; ich habe auch keine Lust zu beten; das Beten fällt mir unheimlich schwer.“
 
Richtiger Gedanke: „Ich werde Gott darum bitten, dass Er mir betende Worte in den Mund legt; mir die Lust schenkt, zu Ihm zu beten; mir die Liebe zum Gebet gibt; mich so lange und sooft über etwas Bestimmtes beten lässt, bis ich es aufgrund meiner Gebete erhalte; mir die Weisheit verleiht, zu wissen, mit welchen Worten ich Ihn beschwichtigen kann; mir meine Lippen öffnet, um mit meinem Mund Seinen Ruhm zu verkünden.“
 
Falscher Gedanke: „Ich bin einfach nicht erfolgreich.“
 
Richtiger Gedanke: „Der Erfolg hängt einzig und alleine von Gott ab und nicht etwa von meiner Kraft, meinem Wissen oder meinem Können. Doch nun, nachdem ich – Gott sei Dank – weiß, dass alles ausnahmslos in Seinen Händen liegt, werde ich mich ausschließlich an Ihn wenden und deshalb auch Erfolg haben.“
 
Falscher Gedanke: „Ich bekomme einfach nichts auf die Reihe.“
 
Richtiger Gedanke: „Besser könnte es gar nicht laufen, da mein Leben genau nach dem Willen Gottes verläuft. Und wenn Gott möchte, dass mir zur Zeit nichts gelingt, dann will Er damit nur demonstrieren, dass alles von Seiner Hand herbeigeführt wird.“
 
Falscher Gedanke: „Jemand wünschte mir, mit seinem neidischen Blick etwas Böses.“
 
Richtiger Gedanke: „Außer Gott gibt es nichts und niemanden! Solange Er also nicht möchte, dass mir jemand mit seinem bösen Blick schadet, kann mir nichts geschehen. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass ich so lange an mir arbeite, bis ich selbst nichts mehr mit neidischen Augen betrachte; d.h., wenn ich jemanden mit einem bösen Blick etwas Böses wünsche, dann kann mir ein anderer ebenso mit seinem bösen Blick etwas Böses tun.“
 
Falscher Gedanke: „Alles hängt von meinen Bemühungen ab, allerdings habe ich in meiner Lage auf nichts Bock.“
 
Richtiger Gedanke: „Es bedarf überhaupt keiner Bemühungen, denn wenn Gott die Zeit meiner Hochzeit für reif hält, dann sendet Er mir meine Zukünftige bis an die Haustür. Und darüber hinaus ist das Gebet die einzige Bemühung für einen gläubigen Menschen.“
 
Falscher Gedanke: „Ich bin faul.“
 
Richtiger Gedanke: „Der Grund meiner Faulheit ist mein mangelndes Selbstvertrauen. All mein Scheitern schob ich mir selbst in die Schuhe, und deshalb verfiel ich der verzweifelnden Traurigkeit, die der Faulheit entspricht. Doch nun habe ich meinen Fehler verstanden, daher werde ich Gott darum bitten, dass Er mir Selbstbewusstsein schenkt. Dadurch werde ich weiterkommen.“
 
Falscher Gedanke: „Aufgrund meiner Fehler werde ich wohl niemals heiraten.“
 
Richtiger Gedanke: „Gott kann alles verändern, daher spielt es keine Rolle, ob ich aufgrund meiner Fehler meine Hochzeit verspielte. Gott ist jede Sekunde in der Lage, mir eine bessere Situation zu schenken.“
 
Falscher Gedanke: „Ich bin ein hoffnungsloser Fall.“
 
Richtiger Gedanke: „Es gibt nichts auf der Welt, was Gott nicht kann, daher muss ich mir nicht sonderlich den Kopf darüber zerbrechen, dass ich im Laufe meines Lebens unendlich viele Fehler begangen habe, da Gott mich auch trotz all meiner Fehler zu einem guten Menschen formen kann.“  
 
Aus dieser Auflistung lassen sich zwei deutliche Merkmale erkennen: a) Bei allen falschen Gedanken stach die Dominanz des Hochmuts und Egos hervor, da jeder Gedanke ICH-bezogen war: „Ich bekomme“, „Ich bin“, „Ich habe“, „Ich interessiere“, „Ich, meiner, mir, mich!“ b) Bei allen richtigen Gedanken stach die Demut durch die göttliche Dominanz hervor: „Gott vergisst keinen einzigen“, „Ich werde Gott darum bitten“, „alles hängt einzig und alleine von Gott ab“, „wenn Gott möchte“, „Wille Gottes“, „Außer Gott gibt es nichts und niemanden“, „Gott bitten, Gott ist, Gott kann, usw.!“
 
Die eben aufgelisteten Beispiele gleichen einem Tropfen auf dem heißen Stein. Allerdings bilden sie das Extrakt für jeden Gedankenkrieg, in dem der böse Trieb versucht, uns zu verwirren, um uns so in die Resignation zu stürzen. Man muss sich also mit aller Kraft gegen diese negativen Gedanken auflehnen, indem man versucht, positiv zu denken.

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