Straffrei

Keine Mutter und kein Vater auf der Welt, bringt es übers Herz, einen Sohn zu bestrafen, der jeden Tag an seinem Verhalten arbeitet, indem er Rechenschaft vor sich abgibt ...

2 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Das geliebte Kind
 
Keine Mutter und kein Vater auf der Welt, bringt es übers Herz, einen Sohn zu bestrafen, der jeden Tag an seinem Verhalten arbeitet, indem er Rechenschaft vor sich abgibt. Der  jeden Tag auf seine Eltern zugeht und das  Gespräch mit ihnen sucht,  der sich bei ihnen für alles Gute, das sie ihm zuteil werden lassen, bedankt, sich für jedes schlechte Verhalten seinerseits entschuldigt und sie darum bittet, ihn stets darauf hinzuweisen, wenn er sich  fehlerhaft verhält. Wer will schon  solch ein Kind bestrafen? Wie gesagt niemand, und dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, ob die Eltern gute oder schlechte Menschen sind.  
 
Folglich bedeutet dies für einen Menschen, der wie dieser  geliebte Sohn sein möchte, der seine Eltern wirklich aus ganzem Herzen liebt, dass er jeden Tag mindestens eine Stunde lang die Zwiesprache  zwischen sich  und Gott in der Einsamkeit suchen muss. Das heißt, dass er jeden Tag mindestens eine Stunde lang in einem Wald, an einem Feld oder schlichtweg in seinem Zimmer, wo er alleine ist, sich über alle  Angelegenheiten und Probleme die er hat, mit Gott unterhält, sowie sich mit Ihm über alles berät und sich bei Ihm für alles seine Verfehlungen  oder für jede begangene Dummheit seinerseits entschuldigt, oder sich einfach nur bei Ihm ausheult. Des Weiteren muss er über jedes Wort, jeden Gedanken und jedes Tun Rechenschaft vor sich und Gott ablegen, um dadurch  festzustellen, ob er sich gut oder schlecht verhalten hat. Wenn er dabei feststellt, dass sein Verhalten vorbildlich war, darf und soll  er sich aus ganzem Herzen darüber freuen. Und wenn er zu dem  Schluss kommt, dass sein Verhalten alles andere als gut war, soll  er Gott  reuig mütig  um Entschuldigung bitten und  Ihm versprechen,  alles wieder ins Lot zu bringen und solche Taten nicht noch einmal zu wiederholen.
 
Jeden Tag soll ein Mensch versuchen alleine zu sein und eine Stunde lang zwischen sich und Gott den gesamten vorherigen  Tag ab der letzten Stunde des vorherigen Tages Revue passieren lassen. Nach diesem Schema muss ein Mensch lebenslang verfahren, um so all seinen Ängsten, Schwierigkeiten, Leiden, Sorgen und Kummer ein Ende zu setzten. Gott muss nicht unbedingt einen Menschen mit  diese schrecklichen Dinge belasten, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er langsam aber sicher vom rechten Weg abkommt, da er ja durch die tägliche Einsamkeitssuche selbst darauf kommen kann!
 
Achtsam sein 
 
Ein Mensch, der nicht erst darauf wartet, das Gott ihn bestraft, sondern jeden Tag selbst versucht, an seinem Verhalten die Fehler zu erkennen, die er verbessern muss, erspart sich damit eine Menge Leid und Kummer. Darüber hinaus bildet es die effektivste Art und Weise für einen Menschen, sich den Weg zum Glauben zu eröffnen, der wiederum die Tore des Glücks öffnet.
 
Lieber Leser und liebe Leserin! Bitte betrachtet das Gesagte in seiner ganzen Fülle. Erkennt ihr, welch große Wohltat und unbeschreibliche Barmherzigkeit sich darin verbirgt!?! Der Schöpfer der Welt hat uns mit dem Angebot der Hitbodedut (persönliches Gespräch eines Menschen mit HaSchem, also mit Gott in der Einsamkeit) ermöglicht, allen unserer Schwierigkeiten, Leiden, Sorgen usw. ein Ende zubereiten. Darüber hinaus erwirbt ein Mensch dadurch eine reine und weiße Weste, so als ob er niemals gesündigt hätte, und dies wiederum schützt jeden von uns vor Krankheiten, Finanzproblemen, Ehekrisen oder sonstigen Strafen. Nicht umsonst wiederholt jeder der ihr nachgeht, den weise gesprochenen Satz Rabbi Nachmans: „Die Hitbodedut (Einsamkeitssuche eines Menschen mit Gott) ist das Höchste und Größte, das es auf dieser Welt gibt!“

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